Unser "Bussle" - Vom Lieferwagen zum Camper


Als wir uns entschieden haben die Reise mit einem Camper zu machen war uns gleich klar, dass wir keinen Bus "von der Stange" kaufen wollen. Zum einen sind die Wohnmobile von der Aufteilung und vom Innenausbau nie so, wie wir es uns vorstellen. Zum anderen sind solche Camper ziemlich teuer.
Da Jannis handwerklich sehr begabt ist, sich gut auskennt und wir beide total Lust auf dieses Projekt hatten, haben wir uns dazu entschieden einen leeren Lieferwagen zu kaufen und ihn selbst umzubauen. Die Suche nach einem geeigneten Mobil war allerdings gar nicht so leicht. Unser Fokus lag auf Fiat Ducatos, weil wir mit unserem alten Camper gute Erfahrungen gemacht hatten. Allerdings wollten wir für diese Reise ein etwas größeres Modell, damit wir auch ein kleines Bad einbauen können. Hoch sollte er auch sein, sodass wir beide gut darin stehen und das Bett so weit oben einbauen können, dass unten noch Fahrräder und Co. reinpassen während wir oben gemütlich auf dem Bett sitzen können.
Modelle dieser Länge und Höhe gibt es nicht allzu viele, da beispielsweise Handwerker meistens auf niedrigere Größen zurückgreifen. Ein, zwei die wir gefunden und angeschaut hatten sahen leider aus, als wären sie ziemlich mies behandelt worden.

Aber, irgendwann im Frühjahr/Sommer 2017 kam endlich der Tag an dem wir unser "Bussle" gefunden haben - bei einem Gebrauchtwagenhändler Richtung Bodensee.
Nach dem Kauf haben wir nicht gleich mit dem Umbau begonnen, was zwei Gründe hatte: erstens fehlte uns durch unsere und andere anstehende Hochzeiten die Zeit und zweitens sollte unser Bussle uns noch anderweitig behilflich sein. Neben dem Transport von allerlei Dingen fungierte er nämlich als unser Hochzeitsauto und gleich drei Mal als Eiswagen auf anderen Hochzeiten. Sollten wir mal eine neue Beschäftigung brauchen wäre das auf jeden Fall ein gutes Standbein. :)
Im Februar 2018 ging es dann aber wirklich los mit dem Umbau. Ganz genau ein Jahr später, einen Tag vor unserer Abreise war er dann endlich fertig.

Jetzt haben wir im Bus ein 185x140cm Bett, ein kleines Bad mit Toilette und Dusche, eine Küche mit Spülbecken, zweifachem Gasherd und Kühlschrank mit Eisfach, einen Tisch mit Sitzecke, ein "Geheimfach" mit Safe, einen ausklappbarem Außentisch, eine 4,00x2,50m Markise und ganz viel Stauraum, sowohl vorne durch diverse Schränke als auch hinten im Kofferraum. Den Tisch mit Sitzmöglichkeiten haben wir so geplant, dass wir zwei weitere Personen auf der Sitzbank mitnehmen und anschnallen können (was ein ziemlicher Akt war wegen der strengen Vorschriften). Die beiden vorderen Cockpit-Sitze lassen sich drehen, sodass man zu viert am Tisch sitzen kann. Auf dem Dach haben wir ein Solarpanel, das uns mit Strom versorgt und im Bus haben wir durch (stromsparende) LED Leisten indirektes Licht hinter unsere "Bordüren" gebaut - so wird es schön gemütlich. 
Ein Spannungswandler von 12 auf 230 Volt ist für die Versorgung von Laptop und Co. am Start. Außerdem haben wir einen 200 Liter Frischwasser- und einen 120 Liter Abwassertank, eine Heizung inklusive Warmwasser (wenn gewünscht), eine 220Ah Batterie und eine 11kg Gasflasche an Bord. Und eine nachträglich eingebaute Sitzheizung!
Wir sind also bestens ausgestattet und können für eine ganze Weile autark leben. :)

Unten seht ihr die Entwicklung - vom Kauf bis heute!
Und hier ist das Ergebnis :)
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